Das Medizinstudium – Einstieg, Aufbau und Prüfungen

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Das Medizinstudium ist sehr begehrt. Nicht jeder kriegt einen Platz.

Das Medizinstudium ist eines der beliebtesten Studiengänge Deutschlands. Jedes Jahr gibt es weitaus mehr Bewerbungen als freie Plätze an den Universitäten. Das spiegelt sich auch in den Zulassungsvoraussetzungen, allem voran dem NC (Numerus clausus) wider.

Gründe dafür gibt es sicherlich viele. Das gesellschaftliche Ansehen der Mediziner ist hoch, ebenso wie die Gehälter. Auch versprechen die Ärzteberufe ein spannendes Arbeitsfeld mit zahlreichen Möglichkeiten, sein Potential in einem menschennahen Beruf mit immerwährendem Zukunftspotential zu entfalten.

Wenn Sie sich über das Medizinstudium informieren wollen, sind Sie hier genau richtig. Dieser Artikel bietet Ihnen alle relevanten Informationen zum Medizinstudium.

Voraussetzungen des Medizinstudiums

Für das Medizinstudium in Deutschland braucht man eine Hochschulzugangsberechtigung. Diese erlangt man in der Regel durch das Abitur (allgemeine Hochschulreife).

Doch auch wenn man diese erlangt hat, ist ein Studienplatz nicht sicher. Laut der Stiftung für Hochschulzulassung gab es im Wintersemester 2018/19 erneut weitaus mehr Bewerber als verfügbare Studienplätze.

Auf 9.232 freie Plätze kamen insgesamt 43.631 Bewerber. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen 1,0% Anstieg auf Seiten der Bewerber und nur 0,6% Anstieg der Studienplätze.

Diese Zahlen zeigen, dass nur jeder fünfte Interessent einen Studienplatz bekommt und dass sich diese Situation vorerst nicht zu entspannen scheint.

Vergabe der Studienplätze

Die Studienplätze werden durch die Universitäten auf drei Arten vergeben:

  • Hauptquote
  • Vorabquote
  • Nachrück- & Losverfahren.

Hauptquote

Für die Regulierung der Studienplätze, welche in der Hauptquote vergeben werden, ist die Stiftung für Hochschulzulassung zuständig.

Vergabe der Studienplätze in der Hauptquote.
Vergabe der Studienplätze in der Hauptquote

Universitäten vergeben 20% der Studienplätze auf Grundlage des NCs an die Bewerber. Die NC-Voraussetzungen variieren je nach Bundesland, da versucht wird, die Unterschiede in den Schulsystemen auszugleichen.

Daher wird die NC-Quote in weitere Länder-Quoten unterteilt. Bei gleicher Abiturnote, können zusätzlich noch Wartesemester auf den Bewerber zukommen.

Übersicht über den NC für das Medizinstudium nach Bundeländern.
Übersicht über den NC für das Medizinstudium nach Bundeländern. Zahlen von der Stiftung für Hochschulzulassung.


Weitere 20% werden mittels Wartezeit vergeben. Wer also unbedingt Medizin studieren will, im Abitur jedoch nicht glänzen konnte, hat dadurch eine Chance, an sein Traumstudium zu kommen. Die aktuelle Wartezeit für das Medizinstudium beträgt allerdings 15 Semester (Durchschnittsnote min. 2,8).

Die Vergabe der restlichen 60% wird von den Universitäten selbst geregelt. Hierbei werden Auswahltests wie beispielsweise der Test für Medizinische Studiengänge (TMS) oder der Hamburger Naturwissenschaftstest (HAM-Nat) zurate gezogen.

Auch Zusatzqualifikationen wie Ausbildungen im medizinischen Bereich sind an dieser Stelle relevant. Hinzu kommen häufig Auswahlgespräche, die mit einem Bewerbungsgespräch vergleichbar sind.

Vorabquote

In der Vorabquote werden verschiedene Gruppen von Bewerbern gesondert berücksichtigt.

So werden zum Beispiel 8% der Studienplätze an Bewerber vergeben, die zwar kein Abiturhaben, aber sich durch berufliche Befähigungen qualifiziert haben. 3% werden durch die sogenannte Härtefallregelung zugelassen. Dies betrifft zum Beispiel behinderte Menschen.

Weitere 3% der Studienplätze gehen an Bewerber, welche bereits ein Studium abgeschlossen haben und ein Zweitstudium anstreben. Ebenfalls getrennt betrachtet werden angehende Studenten, welche bei der Bundeswehr studieren.

Nachrück- bzw. Losverfahren

Im Nachrückverfahren werden schlussendlich die Plätze vergeben, welche von zugelassenen Bewerbern nicht angenommen wurden. Dabei rückt immer der nächste Bewerber in der Liste nach.

Das Losverfahren vergibt dann die Studienplätze, welche von nachrückenden Bewerbern ebenfalls abgelehnt wurden. Hierbei entscheidet dann das Los und keine Liste.


Private Uni und Ausland: letzte Chance oder attraktive Alternative?

In Deutschland gibt es eine Handvoll privater Hochschulen, welche das Medizinstudium anbieten. An diesen kann man auch mit einem etwas schlechteren Notenschnitt angenommen werden. Die Studiengebühren belaufen sich jedoch auf vier- bis fünfstellige Beträge pro Semester.

Eine weitere Möglichkeit ist das Medizinstudium im Ausland. In vielen europäischen Ländern sind die Zulassungsvoraussetzungen nicht so hoch wie in Deutschland. Dafür gibt es in vielen Ländern hohe Semestergebühren, die zu zahlen sind.

Es ist zusätzlich wichtig zu beachten, ob die Studiengänge des jeweiligen Landes in Deutschland anerkannt sind, denn das ist nicht immer der Fall.

In Deutschland werden die Studiengänge aller EU Länder und der Schweiz anerkannt. Dennoch muss im Fall des Medizinstudiums eine Approbation beantragt werden. Diese ist kostenpflichtig und kann evtl. mit einer Prüfung einhergehen.

Daher sollte man sich vor dem Medizinstudium im Ausland ausreichend informieren.

Häufige Ziele für das Medizinstudium im Ausland sind Bulgarien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Österreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Spanien, Tschechien und Ungarn.

Das Medizinstudium im Ausland ist nicht nur für jene interessant, die in Deutschland keinen Platz bekommen haben. Eine fremde Kultur und Universität hat seinen ganz eigenen Reiz und ist für viele angehende Studenten eine interessante Option.


Änderungen im Zulassungsverfahren für medizinische Studiengänge

Am 19.12.2017 wurden in einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts einige Änderungen bezüglich der Zulassungsverfahren für medizinische Studiengänge beschlossen.

Die Kläger beriefen sich auf den Art. 12 des Grundgesetzes, nach welchem alle Deutschen das Recht haben, ihren Beruf, Arbeitsplatz oder ihre Ausbildungsstätte frei zu wählen.

Eine weitere Regelung besagt, dass die Wartezeit auf den Studienplatz nicht länger sein darf, als die Studienzeit selbst. Nach Regelstudienzeit dauert das Medizinstudium 6 Jahre bzw. 12 Semester. Laut der Stiftung für Hochschulzulassung betrug die Wartezeit 2018 jedoch 15 Semester.

Das Bundesverfassungsgericht gab den Klägern recht, dass dies nicht zulässig ist. Daher wurden aufgrund des Urteils einige Leitsätze formuliert, die versuchen sollen, das Auswahlverfahren fairer zu machen.

Die Grundidee ist es, ein transparenteres Verfahren zu schaffen. Hierbei soll die Abiturnote ihren Stellenwert nicht verlieren, aber es sollen weitere Faktoren berücksichtigt werden. Hierzu zählen sozial-kommunikative und fachgebundene Fähigkeiten.

Die Chancen verbessern sich also für Bewerber, die beispielsweise eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger genossen haben.

Die Wartezeitenregelung wurde als verfassungsrechtlich zulässig erklärt. Sie muss in ihrer Dauer jedoch begrenzt sein. Daher wird es in Zukunft eine Obergrenze der Wartezeitengeben.

Da Bund und Länder diese Leitsätze nun in vielen Gesetzen verankern und umsetzen müssen, wird die Umsetzung dieser Vorhaben noch eine Weile dauern. Die Frist des Bundesverfassungsgerichts ist der 31.12.2019.

Der Masterplan Medizinstudium 2020

Die Bund-Länder AG, bestehend u.a. aus den Gesundheits- und Wissenschaftsminister der Bundesländer und des Bundes, wurde damit beauftragt, mit dem Masterplan Medizinstudium 2020 (MM2020) weitere Änderungen auszuarbeiten.

Zum einen soll die Allgemeinmedizin in den Studieninhalten gestärkt werden. Dies wird dadurch erreicht, dass im praktischen Jahr ein Quartal in der ambulanten Versorgung verbracht werden soll. Zum anderen sollen die sozialen Kompetenzen bei der Zulassung zum Studium stärker gewichtet werden.

Zusätzlich soll es bei der Zulassung zum Studium eine gesonderte Quote für Mediziner geben, welche sich dazu verpflichten, nach ihrem Studium auf dem Land zu arbeiten. Diese Regelung soll dem zunehmenden Ärzteschwund in ländlichen Regionen entgegenwirken. Die Quote darf maximal 10% der Studienplätze betreffen.

Der Aufbau des Medizinstudiums

Hat man einen der begehrten Studienplätze ergattert, so kann man sich definitiv glücklich schätzen. Doch die eigentliche Arbeit liegt noch vor einem. Das Medizinstudium gehört nicht nur zu den beliebtesten, sondern auch zu den schwierigsten Studiengängen Deutschlands.

Insgesamt dauert das Medizinstudium nach Regelstudienzeit 12 Semester bzw. 6 Jahre. Der Aufbau des deutschen Medizinstudiums lässt sich grob in 3 Abschnitte unterteilen.

Überblick über den Aufbau des deutschen Medizinstudiums.
Überblick über den Aufbau des deutschen Medizinstudiums.

Vorklinik

Das Medizinstudium beginnt mit der Vorklinik. Hier wird den Studenten ein grundlegendes medizinische Wissen an die Hand gegeben. Hinzu kommen die medizinisch relevanten Grundlagen der Natur- und Sozialwissenschaften.

Hierzu gehören die Fächer Anatomie, Biochemie, Biologie, Chemie, Physik, Physiologie und Soziologie. Das soll sicherstellen, dass die Studenten am Ende des ersten Ausbildungsabschnitts den Aufbau und die Funktionen eines gesunden menschlichen Körpers verstehen.

Für das Vorklinikum ist eine Regelstudienzeit von 4 Semestern bzw. 2 Jahren vorgesehen. Während dieser Zeit müssen die Studierenden ein Pflegepraktikum von insgesamt 3 Monaten ableisten. Zum Leidwesen der angehenden Ärzte fallen diese Praktika in die vorlesungsfreie Zeit.

Zusätzlich muss jeder Student eine Ausbildung in Erster Hilfe vorweisen.

Als besonders spannend werden von den meisten Studenten das Fach Anatomie und die damit einhergehenden Sezierkurse am menschlichen Körper empfunden.

Auch wenn es bei vielen Studienanfängern ein Schaudern hervorruft, ist es ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem umfassenden Verständnis des menschlichen Körpers.

Physikum

Das vorklinische Studium endet mit dem Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, aucherstes Staatsexamen oder Physikum genannt. Das Physikum ist die Zwischenprüfung des deutschen Medizinstudiums und besteht aus einem mündlichen und einem schriftlichenTeil.

Der schriftliche Teil ist bundesweit einheitlich, geht über zwei Tage und wird jährlich zwei Mal angeboten. Den Studenten werden insgesamt 320 Multiple-Choice Fragen gestellt, von denen eine jeweils einen Punkt gibt. Die Fragen stellen sich aus den folgenden Bereichen zusammen:

  • 100 Fragen Anatomie & Biologie (2. Tag)
  • 80 Fragen Biochemie & Chemie (1. Tag)
  • 60 Fragen Physiologie & Soziologie (2. Tag)
  • 80 Fragen Physiologie & Physik (1. Tag)

Die Studenten haben an beiden Tagen jeweils 4 Stunden Zeit, die Fragen zu beantworten. Zum Bestehen der Prüfung müssen insgesamt 189 Fragen richtig beantwortet werden.

Nach der aktuellen Approbationsordnung werden im mündlichen Teil des Physikums die Fächer Anatomie, Biochemie/Molekularbiologie und Physiologie geprüft. Die mündliche Prüfung nehmen die Universitätsdozenten ab und dauern in der Regel zwischen 45 und 60 Minuten.

Zusätzlich fließt je nach Universität ein gewisser praktischer Teil in die mündliche Prüfungein, in welchem die Studenten mikro- und makroskopische Präparate erkennen und erläutern müssen.

Laut IMPP (Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen) haben im Herbst 2018 von bundeweit insgesamt 6.552 Teilnehmern 9,3% den schriftlichen Teil des Ersten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung nicht bestanden.

Klinik

Auf die Vorklinik folgt der klinische Teil des Medizinstudiums. Nach Regelstudienzeit erstreckt sich dieser vom 5. bis zum 10. Semester.

In dieser Zeit werden die Studenten in den klinischen Fächern und den Querschnittsbereichen unterrichtet.

Die angehenden Ärzte sollen auf diese Art einen Einblick in die verschiedenen Fachbereiche erhalten, damit sie ein breit gefächertes medizinisches Grundwissen und einen guten Überblick über die Einzelbereiche entwickeln.

Folgende Fächer sind in der Klinik relevant:

  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesiologie
  • Arbeitsmedizin & Sozialmedizin
  • Augenheilkunde
  • Chirurgie
  • Dermatologie & Venerologie
  • Frauenheilkunde & Geburtshilfe
  • HNO
  • Humangenetik
  • Hygiene, Mikrobiologie & Virologie
  • Innere Medizin
  • Kinderheilkunde
  • Klinische Chemie & Laboratoriumsdiagnostik
  • Neurologie
  • Orthopädie
  • Pathologie
  • Pharmakologie & Toxikologie
  • Psychiatrie & Psychotherapie
  • Psychosomatische Medizin & Psychotherapie
  • Rechtsmedizin
  • Urologie

Zusätzlich müssen die Studenten ein Wahlfach absolvieren.

Hinzu kommen diese Querschnittsbereiche:

  • Epidemiologie, medizinische Biometrie & medizinische Informatik
  • Geschichte, Theorie & Ethik der Medizin
  • Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem & Öffentliches Gesundheitswesen
  • Infektiologie & Immunologie
  • Klinisch-pathologische Konferenz
  • Klinische Umweltmedizin
  • Medizin des Alterns und des alten Menschen
  • Notfallmedizin
  • Klinische Pharmakologie
  • Prävention & Gesundheitsförderung
  • Bildgebende Verfahren, Strahlenbehandlung & Strahlenschutz
  • Rehabilitation, Physikalische Medizin & Naturheilverfahren
  • Palliativmedizin
  • Schmerzmedizin

Anders als in der Vorklinik, werden die Studenten in diesen Fächern benotet. Diese Noten werden zwar später in einer Übersicht einsehbar sein, zählen jedoch nicht für die Abschlussnote.

Famulatur

Anschließend müssen die Studenten ein insgesamt 4-monatiges Praktikum, die sogenannte Famulatur, absolvieren. Dafür sind die unterrichtsfreien Zeiten zwischen dem Ersten und dem Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung vorgesehen.

Die Famulatur untergliedert sich in drei Abschnitte:

  • Ambulante Krankenversorgung oder ärztliche Praxis (1 Monat)
  • Krankenhaus (2 Monate)
  • Hausärztliche Versorgung (1 Monat)

An dieser Stelle haben die Studenten die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt. Die Abschnitte der ambulanten Krankenversorgung und die des Krankenhauses können angerechnet werden, wenn sie im Ausland abgeleistet wurden.

2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung

Am Ende des klinischen Studiums wartet auf die Studenten der schriftliche Teil des zweiten Staatexamens, auch Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung genannt.

Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfung ist selbstverständlich ein bestandenes Physikum, die Famulaturnachweise und alle erforderlichen Leistungsnachweise aus dem klinischen Teil des Studiums.

Die Prüfung dauert 3 Tage und die Studenten müssen, wie bereits beim Physikum, insgesamt 320 MC-Fragen beantworten. Jede Antwort hat 5 Antwortmöglichkeiten, von denen eine gewählt werden muss.

Pro Tag stehen den Studenten 5 Stunden für ungefähr 107 Fragen zur Verfügung. Laut IMPP haben im Herbst 2018 98,5% der insgesamt 6.136 Teilnehmer den Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung bestanden.

Praktisches Jahr

Das praktische Jahr ist gleichzeitig das letzte Jahr und findet nach Regelstudienzeit im 11. & 12. Semester des Medizinstudiums statt.

Es wird in drei Ausbildungsabschnitte (Tertiale) von je 4 Monaten bzw. 16 Wochenuntergliedert:

  1. Innere Medizin
  2. Chirurgie
  3. Allgemeinmedizin oder Wahlbereich

Im praktischen Jahr liegt, wie der Name bereits nahelegt, der Fokus darauf, praktische Erfahrungen zu sammeln und am direkten Kontakt zum Patienten zu lernen.

Die theoretischen Kenntnisse können hier in der Praxis erprobt und vertieft werden. Dabei werden die Studenten von den ausbildenden Ärzten angeleitet und beaufsichtigt.

Nach der neuen Approbationsordnung ist es nun auch möglich, das praktische Jahr in Teilzeit (50% oder 75%) zu absolvieren, was besonders jungen Eltern und zeitlich eingeschränkten Studenten entgegenkommt.

Den angehenden Ärzten werden während des praktischen Jahres 30 Fehltage zugestanden. Damit sind allerdings keine reinen Urlaubstage gemeint, denn krankheitsbedingtes Fehlen zählt auch dazu.

Es dürfen maximal 20 der 30 Fehltage innerhalb eines Tertials verbraucht werden. Viele Studenten heben sich 20 Tage für das Ende des praktischen Jahres auf, um mehr Zeit für die Vorbereitung des Dritten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung zu haben.

Mündlich-praktische Prüfung

Der mündlich-praktische Teil des zweiten Staatsexamens, auch Dritter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung genannt, findet am Ende des praktischen Jahres statt.

Die Prüfung dauert 2 Tage und erfolgt in Gruppen mit bis zu 4 Studenten. Jeder Prüfling wird an beiden Tagen zwischen 45 und 60 Minuten geprüft. Die Studenten werden in den Bereichen der Inneren Medizin, der Chirurgie und im Wahlfach des PJs abgefragt.

Vor der Prüfung wird dem Studenten ein Patient zugeteilt. Zu diesem Patienten muss der Prüfling einen Bericht mit:

  • Anamnese
  • Diagnose
  • Prognose
  • Behandlungsplan
  • Epikrise

anfertigen. Dieser Bericht ist ebenfalls Teil der Bewertung.

Laut IMPP sind beim Mündlichen Teil des Dritten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung im Frühjahr 2018 von 4.369 Teilnehmern nur 0,4% durchgefallen.

Endlich Arzt! Aber noch kein Doktor.

Hat man all diese Hürden erfolgreich überwunden und das Studium erfolgreich abgeschlossen, wird einem die Approbation erteilt und man darf fortan den Berufstitel Arztverwenden.

Die Gesamtnote der Ärztlichen Prüfung wird ermittelt, indem der Durchschnitt aus den drei Abschnitten berechnet wird. Alle drei Teile zählen dabei gleich viel.

  • Bis 1,5 sehr gut
  • 1,5 – 2,5 gut
  • 2,5 – 3,5 befriedigend
  • 3,5 – 4,0 ausreichend

Wer darüber hinaus noch den medizinischen Doktortitel Dr. med. erwerben möchte, muss sich einer weiteren akademischen Herausforderung stellen und eine medizinische Dissertation (Doktorarbeit) schreiben. Ungefähr zwei Drittel der Medizinstudentenentscheiden sich für den Doktortitel.

Das Promotionsstudium dauert bei Medizinern in Vollzeit meistens 1 bis 2 Semester. Einige Studenten fertigen ihre Dissertation bereits während des Medizinstudiums an. Die Promotion dauert dann meistens 3 bis 4 Semester.

Ein langer Weg zum begehrten Ziel

Das Medizinstudium ist für Interessierte natürlich außerordentlich spannend und reizvoll. Leicht und stressfrei ist es hingegen definitiv nicht.

Wer in Deutschland Arzt werden will, hat einen langen und mühevollen Weg vor sich. Außerdem ist es sehr schwer an einen der begehrten Studienplätze an den deutschen Universitäten zu kommen.

Wer sich diesen Herausforderungen jedoch erfolgreich stellt, hat nicht nur eine qualitativ hochwertige und faszinierende Ausbildung, sondern auch ein aufregendes und sich stets veränderndes Arbeitsleben vor sich. Begeisterte im Bereich der Medizin kommen hier voll auf ihre Kosten.

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